Neuötting. André Gold ist ein junger, charismatischer und ambitionierter Dirigent. Felix Mendelssohns gigantisches, fast drei Stunden dauerndes Oratorium „Elias“ in Angriff zu nehmen, war ein großes Wagnis, für das man an die 200 Mitwirkende begeistern musste. So entstand ein musikalisch-religiöses Gesamtkunstwerk auf hohem, absolut professionellem Niveau, leicht vorstellbar, wie viel Probearbeit und Engagement dafür nötig waren.
Das Wesentliche aus dem Leben des Propheten Elias, seine Gottergebenheit, Frömmigkeit und Demut, aber auch sein heiliger Zorn wurden in Texten aus dem Alten Testament über das, was damals geschah, eindringlich und bildhaft geschildert. Den Mitwirkenden wurden einzelne Rollen zugeteilt. Die Chorgemeinschaft Neuötting und die Evangelische Kantorei Altötting waren gemeinsam als wuchtige Stimme des Volkes zu hören. Die Titelpartie übernahm Klaus Reiter mit sonorem Bass und sehr klarer Diktion. Die anderen Personen und Engel wurden von drei weiteren Solisten dargestellt: Rosmarie Ecklhofer mit strahlendem, hellen Sopran, Petra Grimme mit angenehmem, samtweichen Alt sowie von einem jungen koreanischen Tenor in bester Oratoriumsqualität, der kurzfristig für den erkrankten Frieder Lang eingesprungen ist.
Lob und Bewunderung für die solistischen Kinder, Mitglieder des „Salzburger Festspiele-Landestheater Kinderchores“. Heidi Baumgartner, Lukas Blaukovitsch, Lukas Parandian und Simon Ziepa sangen mit engelhaften Kinderstimmen, die an Reinheit und Intonationssicherheit einmalig sind und die Herzen der andächtigen Zuhörer im voll besetzten Gotteshaus berührten, so wie auch die gesamte glanzvolle Aufführung des Oratoriums in der Neuöttinger St.- Nikolauskirche, woran die hervorragende Südböhmische Kammerphilharmonie Budweis und André Gold als allumfassender Dirigent wesentlichen Anteil hatten.
Marian Birken
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Alle Fotos – Heuwieser (vielen Dank Koni)