Nachdem bereits unmittelbar nach dem Konzert am Samstag, den 29.01., am folgenden Sonntag, ein Artikel auf der Online-Seite des Alt-Neuöttinger Anzeigers erschienen ist, gab es am Montag in der Printausgabe unserer Heimatzeitung fast eine halbe Seite mit einem riesigen Bild vom Konzert in der Stiftskirche. Und gerade als ich diesen Text hier schreibe, kommt eine Email vom Regionalfernsehen Oberbayern (rfo) herein, mit einem Link auf das Video, das während des Konzerts aufgezeichnet wurde.
Vielen Dank für diesen tollen Bericht!
Lobpreisung Gottes zum 500. Jubiläum
Unter der Leitung von André Gold führten die Musiker die Lobpreisung Gottes „Magnificat“ von John Rutter auf. − Foto: Dorfner
Altötting. Im Rahmen der Konzertreihe zum 500-jährigen Bestehen der Stiftspfarrkirche fand am Samstag eine großartige Aufführung statt. Unter der Leitung von André Gold musizierten Harfenistin Sabine Kraus, Mezzosopranistin Petra Grimme, Organist Herbert Riedl, die Evangelische Kantorei und Orchester mit Streichern, Bläsern und Schlagwerk.
Die Begrüßung übernahm der Stadtpfarrer und Stiftspropst Günther Mandl. Zur Einstimmung spielte Sabine Kraus ein Konzertstück für Harfe solo „Absidioles“ („Heiligenschein“) von Bernhard Andrès vor. Harmonisch modern, schnittig und mit erfrischenden Tempo- und Taktwechseln bleibt dieses virtuose Werk dem Publikum in Erinnerung.
In Folge betraten alle Aufführenden die Altarbühne. Der Klangkörper war sehr groß, die Musiker hatten dort kaum Platz. Ähnliches Bild beobachtete man im Publikum – die Stiftskirche war bis auf den letzten Sitzplatz eng besetzt.
Die Lobpreisung Gottes „Magnificat“ von John Rutter erklang gleich zu Beginn filmmusikreif, stark an Leonard Bernsteins „West Side Story“ erinnernd. Der Komponist erweiterte den originalen biblischen Text etwas und fügte als zweiten Satz eine übertragene Darstellung der Weihnachtsbotschaft „Of a Rose, a lovely Rose“ an, ebenso ergänzend hörte man im „Quia fecit mihi magna“ das Sanctus und im abschließenden „Gloria Patri“ das Sancta Maria.
Besonders auffällig war die musikalische Form des Werkes. Sowohl melodisch als auch harmonisch und rhythmisch konnte man neben gregorianischem Choral einfache Dreiklangsbildungen, aber auch impressionistische Chromatik bis hin zu Jazz- und Filmmusikelementen deutlich erkennen.
Die atemberaubende Stimmung wuchs kontinuierlich an und erreichte einen ersten Höhepunkt im vierten Satz „Et misericordia“, in dem Petra Grimme, zärtlich von Harfe, Chor und Orchester begleitet, die Kirche mit ihrem himmlischen Sologesang füllte. Kurzweilig vom dramatischen, militärisch und angriffslustig klingenden „Fecit potentiam“ unterbrochen, präsentierte sie dem entzückten Publikum „Esurientes“, stets dezent vom perfekt intonierenden Orchester und Chor begleitet.
Der letzte Satz „Gloria Patri“ krönte die Darstellung mit wiedererkennbaren Motiven, dem eigenwilligen Sancta Maria-Zusatz des Komponisten, schönen Tutti-Stellen und bombastisch klingendem Finale. Das sichtlich gerührte Publikum entlohnte die Musiker mit lang anhaltendem Applaus.
Janusz Myschur
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