Altötting. Stadtpfarrer Prälat Günther Mandl (2. v. re.) hatte wohl nicht geahnt, dass es so teuer werden würde, die Stiftskirche für die 500-Jahr-Feierlichkeiten gebührend herzurichten. Erst war der Holzwurm in der Kirche und musste für 17 000 Euro mit Gas vertrieben werden. Kürzlich wurde im Zuge der Renovierungsarbeiten entdeckt, dass die Orgel entstaubt werden muss.
30 000 Euro soll die Reinigung kosten, sagt Mandl. Da freut sich der Stadtpfarrer zusammen mit Kirchenpfleger Gottfried Oswald (2. v. li.) über jede Unterstützung − so wie beispielsweise die des Fördervereins der Evangelischen Kantorei Altötting. Einen Scheck über 720 Euro hat dieser überreicht − die Hälfte des Erlöses des „Magnificat“-Konzertes (John Rutter), das der Chor am 29. Januar unter der Leitung von André Gold (li.) in der Stiftskirche gegeben hat. „Wir müssen die katholische Kirche fördern“, sagt Heiner Biermann (3. v. li.), der Schatzmeister des Fördervereins. Mitten im katholischen Kernland sei das Verhältnis zur evangelischen Minderheit herzlich. „Die Ökumene hat seit bestimmt 40 Jahren einen hohen Stellenwert am Gnadenort“, sagt Pfarrer Mandl. Auf Augenhöhe begegne man sich − und beim Thema Musik geraten alle bei der Spendenübergabe Anwesenden ins Schwärmen. „Mit 450 Zuhörern hatten wir ein volles Haus“, so Mandl. „Und das kurz nach dem ersten Konzert“, ergänzt Biermann. Die 720 Euro kommen in den Topf, aus dem die Kirchenverwaltung von St. Philippus und Jakobus diverse Renovierungsarbeiten finanziert. „Damit kann man hoffentlich mehr bewirken als die Bekämpfung von ein paar Holzwürmern“, sagt Wanda Benning (re.), die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, angesichts der enormen Renovierungskosten scherzhaft.
Artikel aus der PNP vom 21.03.2011 – Wojczenko/PNP